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Herausforderungen sind vielfältig – unsere Zeitepoche wirkt instabil. Dann ist es wichtig stabil zu bleiben und dann wird es anspruchsvoll. Im Hochseilgarten wird jeder Schritt in luftiger Höhe wackelig. Ich verlor beim ein oder anderen Parcour mein stabiles Gefühl.

Sophia, meine kleine Freundin lud ihre Freunde und Freundinnen in den Hochseilgarten in den Erlebniswald auf der Mainau am Bodensee ein. Wenn ich etwas Neues in meinem Leben mache, denke ich nicht viel nach und gehe mit. Die Kids wussten, worauf sie sich einlassen, ich nicht wirklich. Sie schwebten fast über die Parcours.

Das ist Höhenangst habe, wusste ich. Mein „nicht nachdenken“ schützte mich  auf paradoxe Weise, wenn ich etwas Neues ausprobiere. Hätte ich nachgedacht, würde mir die Erfahrung fehlen. Sie war richtig gut und machte mir bewusst, wie ich ticke, wenn es instabil wird und ich um ein stabiles Gefühl ringe. 

Die Kids wollten gleich in die Baumhauswipfel, weil sie das cool fanden, ich hinterher. Erst  im ersten Baumhaus wurde mir klar, das wird heftig. Das mittlere Video zeigt meine größte Herausforderung auf diesem Hochseilgartenpfad. Danke an Sophias Mama. Sie filmte meine Unsicherheit auf dem Weg. 

Schritt für Schritt atmete ich bewusst, konzentrierte mich und setzte den Fuß erst auf den nächsten Balken, wenn ich mich mit beiden Füssen stabil auf dem Balken fühlte.  Klar war ich gesichert.

Aufgeben wollte ich auf keinen Fall und noch weniger aus dem Hochseilpfad gerettet werden.  

Das war eine gute Grundlage mich auf meine Kompetenzen zu konzentrieren. So gut ich konnte,  setzte ich sie konkret um:

  1. Atmen, tief und ruhig in einen Atemrythmus gehen.
  2. Langsam werden, wenn ich ankommen will.
  3. Mit jedem Schritt versicherte ich mich meiner emotionalen Stabilität 
  4. Das Ziel ganz fest vor meinem inneren Auge behalten

Im Folgenden gehe ich vertieft auf die 4 Punkte ein.

Klar und dann kam die Belohnung, die hat Spaß gemacht. Das kannst Du an meinem Quitschen hören, es war nur noch entladende Freude. Aber ist es nicht so im Leben?

Mit einem stabilen Gefühl ein- und ausatmen!

Negative Gedanken wie Sorgen, Ärger oder Ängste können chronischen Stress verursachen. Das kann sich beispielsweise in Schlafstörungen, dauernder Erschöpfung, Lustlosigkeit und Verdauungsproblemen bemerkbar machen. Viele körperliche und seelische Erkrankungen sind eine Folge von chronischem Stress.

Häufen sich die Sorgen und fehlen Zeiten der Entspannung, dann befindet sich unser Nervensystem in andauernder Alarmbereitschaft.

Das vegetative Nervensystem steuert lebenswichtige Funktionen deines Körpers wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel. Wenn Du angespannt bist und unter Stress stehst, reagiert unser Nervensystem mit dem Kampf- oder den Formen der Flucht Reflex. Der Puls erhöht sich, die Muskeln spannen sich an, die Atmung wird flach und schnell. Es sind automatisch ablaufende Reaktionen Deines Nervensystems auf „Gefahr“, die zunächst unbewusst ablaufen und nicht Deinem Willen unterliegen. 

Mit diesem Wissen kannst Du es ändern und bewusst darauf achten, dass Du gerade in diesen Momenten tiefer atmest.

Leichter gesagt als getan. Meine Worte können Dir dienen, Dich immer wieder daran zu erinnern – bewusst zu atmen.

Atmen in herausfordernden Momenten ist ein Akt der inneren Stärke und Widerstandsfähigkeit. Wenn das Leben Dich mit Prüfungen konfrontiert, wird der Atem zu Deinem treuen Begleiter, ein Spiegel Deiner inneren Entschlossenheit. In diesem Augenblick wird die Atmung zu mehr als nur einem physiologischen Prozess; sie wird zu einem Ausdruck des Durchhaltevermögens.

Die Bewegung Deiner Lungen wird zum Ausdruck Deines Rhythmus und Du atmest tief ein, trotzt  den Widrigkeiten und lässt Dich mit der Kraft Deines Atmens leiten.

Atmen als Grundlage des Lebens – in dieser einfachen Handlung liegt die Essenz unserer Existenz. Jeder Atemzug ist wie ein Geschenk und ist in unserem Alltag selbstverständlich. In den herausfordernden Momenten tief und bewusst atmen, erinnert Dich an Deine Lebendigkeit. In jedem Ein- und Ausatmen liegt die Möglichkeit der Erneuerung, ein ständiges Wunder, das sich in Deiner Brust entfacht. Jeder Atemzug ist mit Deinem Herzschlag verbunden. 

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Tempo runter, wenn Du Dich instabil fühlst!

Neigst Du auch dazu, Dein Tempo zu steigern, wenn die Ereignisse hektisch und herausfordernd oder gar unsicher werden? Das ist menschlich. Die innere Fluchtreaktion wird aktiviert. 

Über den Atem beruhigst Du Dich und schaltest einen Gang runter. Die Langsamkeit hat viele Vorteile. Wenn Du langsamer wirst, nimmst Du die Welt um Dich herum bewusster wahr. Nicht nur die Umgebung, auch die zwischenmenschlichen Beziehungen und Reaktionen. Langsamkeit ermöglicht tiefere Verbindung mit anderen Menschen, je nach Situation. Oftmals ist  Übung sinnvoll, das Tempo rausnehmen ist eine Gewohnheit, die Du ändern kannst.

In meinem beschriebenen Fall im Hochseilgarten konnte ich gar nicht schneller. Es hätte mich in die Situation gebracht, die ich unbedingt vermeiden wollte. „Die Rettung durch die Ranger“. Meine Angst war zwischen die wackeligen Stufen zu geraten und im Seil hängen zu bleiben und nicht mehr Tritt zu fassen.  Der langsame und bedachte Gang, tiefer und bewusster Atem und ein Schritt  von Tritt zu Tritt und vom Baumhaus zu Baumhaus ermöglichte mir den unfall- und rettungsfreien Pfad, ohne das Gesicht zu verlieren. 

Der Körper speichert die negativ und auch die positiv empfundene Ereignisse ab. 

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Stabil-Instabil versus Coolness!

Emotionale Stabilität bedeutet nicht stabil möglichst in nur einer oder keiner Emotion zu sein und/oder zu bleiben. Wir verwechseln manchmal emotionale Stabilität mit Coolness.  Das wäre emotionaler Stillstand. Wir bezeichnen  Menschen, die kaum oder keinen Gefühlsausdruck zeigen als emotional stabil. Ist das wirklich so? Du weißt es nicht, Du kannst nicht in den Menschen gucken? Du interpretierst es.

Ich setze dagegen: Es bedeutet in emotional herausfordernden Situation in den gefühlten Emotionen z.B. Freude, Angst, Trauer, Wut stabil zu bleiben. Du fühlst die Emotionen, fürchtest Dich, bist ängstlich, traurig und bleibst stabil.

Du fühlst Dich einer Situation nicht ausgeliefert und kannst mit der Herausforderung umgehen. 

Die Dramenqueens oder -kings schwelgen in herausfordernden Momenten in ihren Gefühlen und machen sie in Ihrer Empörung, Entrüstung, Erregung oder Aufgebrachtheit zum Mittelpunkt der Situation. Das führt zu Überforderung des gesamten Nervensystem und dient nicht der Situation. 

Die emotionale Stabilität erreichst Du mit dem ruhigen, tiefen und bewusstem Atem und einen Gang runter mit einer  langsameren Handlungsweise. Das schreibt eine ehemalige Dramenqueen, die ihren Weg in die emotionale Stabilität gefunden hat. 

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Konzentriere Dich auf Dein Ziel!

Ein Ziel vor Augen bedeutet Zielklarheit. Es heisst Du kennst Dein Ziel oder Deine Ausrichtung. Ich mag  Ausrichtung, sie ist weiter und lässt dem Leben und mir mehr Flexibilität. 

Im Hochseilgarten war die Ausrichtung den gesamten Parkour zu schaffen. Die Ziele waren die Plateaus mit den Baumhäusern. Ich hielt während der ganzen Zeit des bewussten Atmens, dem langsamen Schritt  meine emotionalen Stabilität und  hielt mit einer positiven Affirmation  „Du schaffst es“ das Ziel Baumhausplateau im Auge. Ich verlor keinen Augenblick das Ziel aus den Augen. In der Situation machte ich einfach, erst später reflektierte ich. Die Belohnung war die Slickline  Abfahrt, dort entlud sich meine Anspannung.

Das Leben bietet Dir täglich herausfordernde Momente wie Prüfungen, ein Date, ein Konfliktgespräche, der Zahnarztbesuch, berufliche Herausforderungen……

Diese Herangehensweise hat sich  in meinem Leben bewährt und habe sie mir ganz konkret im Hochseilgarten bewusst gemacht.

Wie gehst Du mit herausfordernden Situationen um? Lässt Du Dich leiten und zu Gefühlsausbrüchen verführen? 

Es ist wichtig, dass Du die Ruhe und die Kraft nicht mit Verdrängung der Emotionen verwechselst. Ich hoffe, ich konnte den Unterschied verdeutlichen. In einer  Methapher verdeutlicht, wenn der Sturm des Lebens tobt, mit den gefühlten Emotionen gehen und sich ihnen nicht ausgesetzt fühlen.

Tief atmen, Tempo raus und sich auf das Ziel zu konzentrieren, unterstützt Dich, die Situation zu bewältigen.

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Zusammen geht`s einfacher!

Du bist nicht allein. Dich in solchen Situationen umzusehen, wer ist noch da und wie könnten wir uns gemeinsam unterstützen, ist ein hilfreicher Bewältigungsschritt. Das Teilen mit Freunden, Familie und / oder Kollegen kann eine emotionale Entlastung bieten und unterschiedliche Perspektiven und Lösungen aufzuzeigen.  Dann werden aus herausfordernden Situationen Wachstumsschritte des Lebens. 

Glaube nicht, dass ich jede Lebenssituation in diesen Schritten bestehe. Was ich hier darstelle, ist ein Ideal, dass mir im Hochseilgarten gelungen ist. Es gibt viele herausfordernden Ereignisse, da dienen mir diese Schritte als Vision, mich immer wieder zu erinnern. 

Wenn ich das Ziel oder die Ausrichtung verliere, den Atem vergesse, denke, ich bin ganz allein. Dann verliere ich die emotionale Stabilität, um sie dann wieder zu finden. 

Das ist der allerwichtigste Schritt „sich immer wieder zu finden“

Was meinst Du? Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Was sind Deine Bewältigungsstrategien? Was bedeutet für Dich Stabiltität und wie erlebst Du instabile Lebenssituationen?

Von Herzen alles Gute💕

Susanne

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