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Ach Unsinn – Wo bleibt der Sinn?

Kennst Du das: Es ist Montag und an diesem Tag beschäftigt Dich beim Aufwachen jedes Mal dieselbe Frage:

Ja, warum eigentlich? Warum stehe ich auf, was erwartet mich diese Woche wieder?

So erlebte ich es in in verschiedenen Stationen meines Lebens.

Nach meiner Ausbildung zur technischen Zeichnerin in einem 4000 Mann/Frau Betrieb arbeitete ich als technische Assistentin. Diese Stelle wurde geschaffen, weil sich ein wissenschaftlicher Vorgesetzter aufwerten wollte. Es gab keine interessanten Aufgaben, der Arbeitstag war langweilig. Heute gibt es einen Begriff dafür Bore-Out! Nichts zu tun zu haben oder völlig unter/überfordert zu sein, Aufgaben, die dem Wesen widersprechen, sind eine besondere Herausforderung. Ich spielte die ganze Klaviatur.

Zuerst stellte ich mich in Frage, es kann ja nur an mir selbst liegen. Ich bin nicht gut genug, ansonsten hätte ich ausreichend und qualifiziert zu tun. Das waren die Zweifel an mir selbst. Damals wusste ich noch nichts von Glaubenssätzen, Mindset und schon gar nicht, dass ich diese Situation sehr schnell ändern kann. So wand ich mich durch den Alltag, fragte rituell meine Kolleg*innen ob sie Aufgaben für mich haben, fühlte mich unwohl und stellte mir jeden Tag diese Frage:

Warum stehe ich eigentlich auf?

Warum stehst Du jeden Morgen auf? Um zur Arbeit zu fahren? Weil Du Deine Miete bezahlen musst? Damit Du Dir die schöne Dinge leisten kannst? Für den Erfolg? All diese Gründe können Dich zwar auch dazu bringen, endlich aus den Federn zu kriechen und Dich für die Arbeit fertigzumachen, aber wirklich glücklich machen sie Dich wohl eher nicht.

„Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, ein erfolgreicher Mensch zu sein, sondern ein wertvoller.“

– Albert Einstein

Ein wertvoller Mensch … Schön und gut, aber was bedeutet das eigentlich? In welchen Momenten fühlen wir uns wirklich wertvoll?

Das, was motivierte Menschen von unmotivierten  unterscheidet, ist, dass Erstere einen Wert in ihrer Arbeit erkennen.  Wenn Du den Wert erkennst, bedeutet das auch Sinn?

Sie sind sich sicher, dass sie mit ihrem Job irgendjemandem weiterhelfen. Und dabei müssen diese Menschen nicht unbedingt in sozialen Jobs wie in der Pflege oder im Krankenhaus tätig zu sein, wo ihre guten Taten offensichtlich sind.

Nein, denn im Grunde kann jede*r von uns einen Sinn in seinem Job finden, wenn wir nur genau hinsehen. Denn wir alle helfen irgendjemandem mit unserer Arbeit.

Suchst Du noch nach dem Sinn?

Was schenkst Du der Welt? Womit dienst Du anderen?

Vielleicht erledigst Du wichtigen Papierkram und unterstützt dadurch eine Firma, hinter deren Werten du stehst.

Vielleicht backst Du jeden Tag Brötchen, um sie an hungrige Menschen zu verkaufen, die auf dem Weg in die Arbeit oder in die Schule sind und zuhause keine Zeit mehr hatten, etwas zu frühstücken.

Vielleicht beglückst Du andere mit deiner Kunst oder Du gibst Dein wertvolles Wissen weiter.

Die Situation löste ich folgendermaßen. Ich lernte eine Programmiersprache, um neue Aufgaben erfüllen zu können.

Dann begann ich meine englische Sprache zu verbessern und siehe da, konnte ich die Korrespondenz mit Schottland und Japan erledigen. Meine Vorgesetzten wechselten, die Aufgaben wuchsen, ich arrangierte mich.

Mein Plan B nahm ebenfalls eine gute Form an. Mein Traum war ein Studium, ich wollte gesellschaftlich etwas bewegen und entschied mich ein Studium aufzunehmen. Jetzt bin ich so gar nicht der Typ Mensch, der hinschmeißt. Ich bin eher die Lebensplanbastlerin, die Stücke müssen zueinander passen. Das Ganze muss Hand und Fuss haben, der Boden muss berechenbar sein.  A so gut wie möglich ausführen und B und C planen. So sparte ich ausreichend Geld, um mir das Studium zu finanzieren. Glückliche Umstände ermöglichten ein Stipendium.

Als ich nach 7 Jahren meine Kündigung einreichte, spürte ich auch ein Bedauern. Dann zu gehen, wenn das Bleiben auch möglich ist, bedeutet „Situation gelöst“ .

Ent-scheidung heißt aber auch immer „Scheidung“.

Klar könnte ich Dir jetzt von einem langen Weg bis zur Entscheidung erzählen, von  meinen Zweifeln wirklich zum Game-Changer zu werden, von der Trauer meinen Heimatort zu verlassen, von meinem Heidi-Gefühl beim Umzug aus der ländlichen Umgebung in die Großtadt, Familie und Freude „zu verlassen“, ein gutes Einkommen aufzugeben.

Das gehört dazu, dass ist Teil des Prozeßes. Ich erzähle ein anderes Mal, warum ich mich auf die Seite meiner Geschichte konzentriere. Dafür gibt es  gute Gründe.  Das ist ein bißchen wie ein Training des Lösungs- und Möglichkeitsbereichs im Gehirn und gewichtet weniger den Problembereich.

Wir sind es immer anders herum gewohnt. Es gibt in der Hirnforschung gute Begründungen für diese Herangehensweise. In meinen Kursen ist das Teil der Methode. Die alten Erfahrungen zu würdigen, neue Sichtweisen zu erlangen und den Chancenbewußtseinsmuskel zu trainieren.

Jetzt wartete eine neue Herausforderung.

Ich wollte etwas sinnvolles tun.

Ganz egal, was Du machst – solange Du einen Sinn dahinter erkennen kannst, geht es dir leichter von der Hand.

Denn wir alle wollen gebraucht werden.

Wollen uns nützlich fühlen.

Sinnvoll.

Wo also bleibt der Sinn? Welchen Sinn gibst Du Deine alltäglichen Tun?

Er liegt in den kleinen Momenten. In dem Lächeln eines Kunden. In dem Lob der Kollegen. In den Fortschritten deiner Schüler. In den leuchtenden Augen deiner Zuschauer.

Vor allem aber liegt der Sinn darin, wo Du ihn findest. Du gibst Deinen Aufgaben einen Sinn:

Herzlichst

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