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Ein Kopfstand gefällig?

Es sieht schon elegant aus, diese junge Frau, die da am Strand den Kopfstand zelebriert, oder?

Ein bisschen neidisch bin ich schon. So grazil gelingt mir das nicht und meine Silhouette unterscheidet sich.  Die Fertigkeit ist keine Frage des Alters, mit dem Kopfstand ist es, wie mit allem, die Übung macht den/die Meister*in. 

Der Untertitel des heutigen Blogs könnte heißen, was hat der Kopfstand mit Bestandsaufnahme oder Standortbestimmung zu tun. 

Ab und an ist es wichtig, sich umzudrehen und eine neue Perspektive einzunehmen. Mit dem Kopfstand ändert sich definitiv der Blickwinkel. 

Ich plaudere wieder ein bißchen  aus meiner Angestelltenzeit. Mir fiel es schon immer schwer, wirklich zu erkennen, wenn ich eine Tür schließen sollte. Ich bin so ein Typ, der alles probiert, noch abwartet, die eigene Haltung immer wieder korrigiert, anstatt zu sagen „Es reicht“ , die inneren und äußeren Zeichen stehen auf Abschied. Bei anderen sehe ich das ziemlich schnell, aber bei mir selbst dauert es, oder dauerte es doch einige Erfahrungen. Da gab es schon die ein oder andere bittere Pille, die schluckte. 

Die Zeit, die Tür zu schließen, sich dem Raum der Neuorientierung zu widmen, ist individuell unterschiedlich.  Es  kostet Kraft, zermürbt den Selbstwert und hält auf.  Wenn ich diese Zeit unbewußt lebe, wie in meinem Beispiel. 

Wenn Du jammerst, findest Du immer Gleichgestimmte, das Phänomen ist weit verbreitet. Es bringt aber nichts, hält Dich nur länger in der Schleife. 

In meinen Fall zeigte es sich immer ganz deutlich, wenn ich Auseinandersetzungen führen musste, wie folgt:

Ich nenne Sie „Du hast gesagt, ich habe gesagt“ Kommunikation.

Es gibt Aufgaben zu erledigen. Die Kompetenzen werden unklar (Auch deshalb weil eine Kollegin oder ein Kollege in meinen Bereich schielt, das läuft aber verdeckt) 

Zwei Aussagen stehen sich gegenüber und keiner kann beweisen, was stimmt. Fakt ist, dass durch dieses „Gerangel“ viel Substanz bei mir selbst und in der Organisation verloren ging. 

Sicherlich gibt es Kommunikations- und Konfliktstrategien, wertvolle Mediation, die gelernt und angewendet werden können. 

Bei mir zogen die äußeren Wolken auf, die sich in der chronischen Form der  „ich habe gesagt, Du hast gesagt“ Kommunikation zeigte, dass etwas Grundlegendes aus der Balance geraten war – In meiner Ehe, am Arbeitsplatz, im Freundeskreis. 

Meine erste „Ich habe gesagt, Du hast gesagt“ Auseinandersetzung führte ich mit sehr viel Power und Emotion. Ich kämpfte, wollte Anerkennung und Recht haben. Rückwärts gesehen, hatte ich keine Chance, Vorgesetzte hatten schon längst eine Entscheidung getroffen, die Struktur des Unternehmens neu zu organisieren. Meine sogenannte Widersacherin wurde mir gleichgestellt und sie profitierten von unserer Auseinandersetzung. 

Wir lieferten Ihnen die Steilvorlage. Das  reflektierte ich im Rückblick, während meiner Ausbildung zur Wirtschafts-Sozial- Mediatorin. 

Heute weiß ich, wie sich das Ganze anbahnte und zwar nicht von außen, sondern in mir. Das brauchte eine ehrliche innere Standortanalyse, zu der ich nicht bereit war. 

Ich bin tief davon überzeugt, dass  die äußeren Schwierigkeiten im Leben ein Abdruck unseres Innenlebens sind. Wir sind so wunderbar vielfältige Menschen.  Manchmal ist es ganz schön schwierig zu wissen, was los ist. Man nennt das, glaube ich, Resonanzgesetz.

Wir lernten nicht wirklich unsere Gefühle und Emotionen zu deuten, geschweige denn, mit Ihnen zu klar zu kommen. Die gute Nachricht, es ist möglich, die Herr*in im eigenen Haus zu sein. Die noch bessere Nachricht, es immer wieder zu werden, weil nichts ist stetig und dauerhaft. 

In meinem Job waren die Strukturen  geschaffen, meine Aufgabe dort erledigt, meine Zeit  vorbei. Wäre ich ganz ehrlich zu mir selbst gewesen, es war mir langweilig. Auch das lernte ich über mich selbst, wenn mir langweilig ist, beginne ich zu streiten. 

“ Es war Zeit für einen Kopfstand“

Ich hatte mich eingerichtet im Leben, es fühlte sich alles „so irgendwie“  an. Es war eine sichere Branche, die Finanzen stimmten. Ich hatte einige Privilegien, einen kurzen Arbeits- und Nachhauseweg. 

Das waren die rationalen Argumente. Sie tönten laut und lauter, und übertönten meine innere Stimme.

Im Kopfstand betrachtet „Ich hatte Lust auf was Neues, meine Aufgabe war beendet, die Zeit war vorbei“

Alle Ablenkungen, Freizeitgestaltungen, Freunde und Familie, die mir bestätigten, dass ich an diesem Platz genau richtig bin, nützten nichts. Die Auseinandersetzung mit meiner Kollegin war der Auslöser und die Haltung meiner Vorgesetzten, dass ich mich auf den Weg machte, kündigte und etwas Neues begann.  Danke an alle Beteiligten im Nachgang. 

Wie bahnen sich die Zeiten Deines Wandels an? Kannst Du in Deinem Leben Muster erkennen? Favorisierst Du bestimmte Konfliktformen? Geht Standortbestimmung auch leicht oder ist es immer schwierig? 

Wenn Du üben willst, wie Deine aktuelle Situation aus dem Kopfstand aussieht, bevor Du sie auf den Kopf stellst, dann melde Dich zu dem OnlineWorkshop “ So geht Standortbestimmung“  an. 

Das ist der erste Schritt auf Deiner Reise in Deine Vision. Dort wartet auf Dich, was Du wirklich willst. 

Herzlichst

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