Die Zeit der Menopause habe ich durchlebt. Wie wertvoll ich diese Zeit im Sinne erlebte, wurde mir bei einem Ausflug bewusst und die Frage stellte sich „Ist Meno auch eine Pause?“ Ein kleiner Rückblick:
Einen Urlaub plante ich in nicht. Es war ein Ausflug – ich landete in Slowenien und konnte wirklich einige Tage das warme Meer geniessen, schöne Ausflüge mit dem Fahrrad machen, südländisches Flair genießen, wunderbare Fischgerichte geniessen. Es war traumhaft, ich fühlte meinen Abenteuergeist.
Mir wurde bewusst, dass ich einen Teil meiner inneren Gelassenheit verloren hatte. Erst mit dem Durchatmen am Meer merkte ich, dass ich die Verbindung zu mir verloren hatte.
Mein Verstand erzählte mir eine andere Geschichte und relativierte, meine Körper zeigte eindeutige Zeichen von Erschöpfung und Müdigkeit.
Meine innere Stimmenkonferenz war aktiv.
Die Pause diente mir, die unterschiedlichen Stimmen wieder in eine Art von Gleichklang zu führen.
Ich erinnerte mich an meine Zeit der Menopause. Mein Innenleben durcheinander, phasenweise fühlte ich mich ver-rückt.
Entscheidungen fielen mir schwer, die inneren Stimmen zogen jede in eine andere Richtung. Mein Verstand wiegelte immer ab und abstrahierte. In meinem Körper tobte der Hormonchange-Kampf. Die spirituelle Stimme überhörte ich und meine Emotionen purzelten durcheinander.
Pause gönnte ich mir in dieser Zeit wenig. Die Frage, die sich mir heute rückblickend stellt ist Folgende:
Ist Meno eine Pause und der Name Programm!
Pause machen, wirlich Pause machen ist so wichtig. Menopause – der Name ist Programm und zeigt schon, worum es geht.
Ist es nicht auch im Körpertraining so, dass sich der Muskel in der Pause bildet?
Leben ist Rhythmus. Es verläuft in Wellen. Das beginnt schon beim Atmen – Einatmen und Ausatmen!
Tag und Nacht sind unterbrochen durch Helligkeit und Dunkelheit…
Wenn wir über Menopause sprechen, dann über alles mögliche, aber nicht über die Pause.
Wir sprechen über die Einschränkungen und Beeinträchtigungen unserer körperlicher Empfindungen, die nachlassende Libido, die zunehmenden Fältchen, die psychischen Belastungen, den veränderten Schlafrhythmus, die Furcht vor dem Älter-Werden und -Sein. Die Liste ist lang. Die körperlichen und psychischen Veränderungen sind je nach Frau so unterschiedlich. Wir erfahren die Zeit als Krise, einige Frauen als Chance.
Wie wir unseren Hormonchange erleben, unterscheidet uns. Das wir die Menopause erleben verbindet uns.
Einen Punkt besprechen wir selten. Wie erfahren wir Zeit als Pause?
Handelt es sich nicht um eine Pause zwischen zwei Lebensabschnitten?
Die Meno-Pause
Selbstverständlich kannst Du diese wertvolle Veränderungszeit als Pause nutzen. Es geht im Leben aus meiner Sicht immer um Balance. Die zyklischen Disbalancen wollen immer in den Ausgleich.
Wenn Du die Zeit im Büro meinst sitzend, denkend, analysierend verbringst, dann balancierst Du Dein System idealerweise mit körperlichen Aktivitäten.
Stimmt das auch in der Lebensmitte, in der Meno- oder Andropause (die männliche Variante)
Die Paus ins Zentrum genommen, bedeutet: Ein Lebensabschnitt geht zu Ende, der nächste ist noch nicht sichtbar. Da in unserer Gesellschaft Alter wenig wert hat, geht dieser Wechsel auch mit Furcht einher. Veränderung bringt immer Unsicherheit mit sich bis hin zur Furcht.
Wir stürzen uns auf die körperlichen Veränderungen, in den letzten Jahren werden zunehmend auch die psychischen Veränderungen benannt.
Die Zwischenzeit wird je nach Menschentyp unterschiedlich bewältigt. Nach meiner Erfahrung ist die Lebenssituation entscheidend. Unsere Mütter gaben uns in ihrem Erleben ihrer Menopause Beispiele. Ein verallgemeinerndes Bild, wie die Menopause erlebt wird, gibt es nicht.
Was würde es bedeuten, die Pause ernst zu nehmen und diese Zeit als bewusste Ruhezeit zu erleben?
Inne-Halten und wirken lassen!
Einmal Inne-Halten und es wirken lassen. Pause bedeutet innere Bilder lebendig werden lassen. Welche Bilder tauchen auf?
Es gibt viele Zwischentöne, auch Unklarheiten, Licht- und Schattenbilder. Dein Körper reagiert möglicherweise auf dieses innere Erleben.
Ist eine Hitzewallung nicht das Feuer, dass in deinem Körper aufsteigt und alles verbrennt, damit Neues entstehen kann?
Aber genau das die Chance, die ich in dieser im Rückblick verwirrenden und doch wunderbaren Zeit sehe.
Meine Empfehlung an jede menopausierende Frau ist „Gebe dich dieser Zeit hin“ – sie birgt Schätze, wenn Du Dich den Emotionen stellst. Wenn Du kannst, schaffe dir die Freiräume.
Dieses Inne-Halten kann in kleinen Schritten geübt werden. Einmal seinem Gegenüber ruhig zugehört und nicht schon die Antworten vor zu formulieren, bevor er/sie nur ausgesprochen hat. Nach den gesagten Worten einen kurzen Augenblick der Ruhe einkehren zu lassen, „so bewegen sich gesagten Worte einmal um die Erdkugel und kommen zum Zuhörer zurück“. So nannte es vor einigen Tagen ein Freund. Eine sehr schöne Vorstellung und Übung.
Inne-Halten ist auch Halten. Es stellen sich die Fragen, wie: „kannst du dich halten in dieser Phasse? was brauchst du, damit du dich gehalten fühlst“?
Diese Fragen geben wertvolle Hinweise, wohin du dich wenden kannst.
Gamechanger Meno-Pause
Es braucht Kraft, sich diesem Prozess des „haltens“ und sich nach innen wenden und zu ergründen, zu widmen.
Die Pause ernst zu nehmen und einnal tief Luft im Lebensrad nehmen. Das kann bedeuten, dass du dich den inneren Fragen widmest und in den Antworten schon die Zukunft, die nächste Phase des Lebens zu erkennst.
Die Leere, die du hin und wieder fühlst, kann bedeuten, dass sich genau in diesem Raum etwas Neues füllen möchte. Nur ein leerer Raum birgt Platz. Das was wir als so bedrohlich empfinden, ist in Wirklichkeit der kleine Schritt in einen neuen Raum.
Es brauch Mut, sich der Leere zu widmen und die Widerstände zu überwinden. Unsere Welt zeigt uns soviele Ablenkungen. Es ist verführerisch zu wiederstehen.
Die Pause kann dienen, brüchige Lebensfragmente neu zu verbinden. Welche Freundschaften wollen neu definiert werden? Wo fühlst du dich lebendig? Wer nimmt dich in deinen Anliegen ernst?
Sich der Innenwelt zu widmen ist ein Lebensabenteuer, still und leise. Die tiefer liegenden Schätze zu erkennen ein lohnender Weg. Die Pausenzeit als ein Bindeglied, etwas Verbindendes zu erfahren, ist eine Riesenchance, die dir dein Leben bietet.
In diesem Sinne plädiere ich für eine Meno-Pause, die mehr ist als körperliche Erscheinungen.
Schreibe doch einmal, wie du deine Menopause erlebst? Was sind deine Gedanken dazu? Welche Gefühle leiten dich.
Herzlichst
Susanne