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Deine Werte bestimmen Deine Gedanken, Deine Gefühle, Deine Handlungen.

Werte einfach erklärt!

Wir be-werten gedanklich den ganzen Tag. Wenn wir ungefähr zwischen 40 000 und 60 000 Gedanken über den Tag denken, kannst Du Dir ungefähr vorstellen, wieviel unbewusste Be-wertungen Du so am Tag denkst. „Boah ist der Bauch dick, igitt wie eckllig ist das, muss sie heute schon wieder das gleiche T-Shirt wie gestern tragen, das geht ja gar nicht“. Im Wort Be-wertung steckt ja schon das Wort. 

Hast Du Lust auf ein Experiment? Dann setze Dich in ein Strassencafe und höre Deinen Gedanken über die Passanten zu, die so vorbei laufen. 

Werte lassen uns denken, fühlen und handeln. Sie sind tief verwurzelt in unserer Kultur, unserer Gesellschaft und uns selbst. 

Wenn Genuss für Dich wichtig ist, wirst Du die Speck-Röllchen Deiner Passanten anders sehen, als mit dem Wert Vitalität oder Gesundheit. 

Werte geben Orientierung und können auch Halt geben, vor Allem wenn sie mit der Gruppe geteilt werden. Wandelnde Werte können zu Unsicherheiten für Gesellschaftsmitglieder führen. 

Sie bestimmen Gruppenverhalten und unser individuelles Verhalten. Sie führen Menschen zusammen und auch wieder auseinander. Aus Werten bilden sich Normen und Regeln. 

Kennst Du Deine Werte?

Die persönlichen Werte sind das, was Du als „gut“ erachtest. Du lebst sie bestenfalls in Deiner Partnerschaft, in Deinem beruflichen Umfeld, in Deiner Familie und Freizeit. Wenn Du für die „freie Liebe“ brennst, dann wäre es sicherlich hinderlich, wenn Du in einer klassischen Partnerschaft lebst und Dein/e Partner/in der Wert Treue wichtig ist. Konflikte sind dann  vorprogrammiert und wären vermeidbar, wenn Du genauer hinsiehst.

Wenn Du die Neugier und die Begeisterung liebst, dann fühlst Du Dich nicht wohl in einem Arbeitsumfeld, das auf täglicher Routine basiert mit immer denselben Abläufen.

Was hat es auf sich mit den Werten?

Der Verstand will einordnen und strukturieren, er will bemessen. Der Verstand liebt die Zahlen und Fakten. In der Verstandeswelt gilt es auch als hipp, sich in Zahlen und Fakten auszudrücken.  Wir definieren uns meist über den Verstand und bewegen uns in einer Verstandeswelt. Gilt das immer? Es gilt dann, wenn wir messen und vergleichen können. Die Zahl scheint ein neutraler Wert. Die Wertung ist Auslegungssache.

Subtiler wird es, wenn wir uns die Werte ansehen. Sie sind der Motor unserer Handlungen....und meist liegen diese Schätze verborgen in unserem Unterbewusstsein.

Angeregt hat mich ein Webinar über Werte-orientierte Führung eines Kollegen vor vielen Jahren.  Wow, war das spannend. Als Führungskraft war ich interessiert, werte-orientiert zu führen. Die Bestimmung meiner Werte war spannend. 

Wieviel Spannungen sich allerdings aus der Wahl meiner Werte ergaben, war ein Schritt zur Selbsterkenntnis. Sie begleiteten mich subtil, schlummerten in mir, es lässt mich heute noch schmunzeln.

Werte - wie ich sie bestimme

Wie ich Werte bestimme!

Im ersten Schritt suchst Du aus einer Vielzahl von Werten  in einer Werteliste die 30 wichtigsten Werte aus.

Bei diesem Schritt rate ich Dir nicht all zu lang zu verweilen und möglichst intuitiv zu wählen.

Im zweiten Schritt wird die Auswahl  reduziert in einem cleveren Verfahren:

Du musst Dich entscheiden, austauschen, abwägen und immer wieder neu entscheiden, bis die wesentlichen Werte stehen blieben. Es werden Werte gegenübergestellt um eine Auswahl zu erreichen.

Ein konkretes Beispiel des Auswahlverfahrens:

Du wählst z.B. zwischen Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit. Du musst Dich entscheiden, welcher Wert der für Dich höhere Wert bedeutet.

Bist Du die wahrhaftige oder die ehrliche Person oder willst Du ein wahrhaftiges oder ehrliches Gegenüber?

Bist  Du immer ehrlich? Ganz ehrlich?

Nein, aber doch bemüht wahrhaftig zu sein. In der Wahrhaftigkeit steckt die Ehrlichkeit. Auch die Lüge kann wahrhaftig sein, wenn Du Dir  bewusst bist und Dir selbst gegenüber ehrlich. So wählst  Du die Wahrhaftigkeit.

Es bleiben 15 Werte übrig. 

Im dritten Schritt führst Du nochmals die Auswahl der  für Dich „höheren Werte“ in der Abwägung, bis Du Deine 5 wesentliche Werte bestimmt hast. 

Es hat sich bewährt, eine Nacht über die Wertebestimmung zu schlafen und am nächsten Tag die 5 Werte nochmals zu verinnerlichen. In diesem Prozess ist der Verstand und das Denken weniger wesentlich, als Deine innere intuitive Führung. Im nächsten Kapitel erzähle ich Dir ein Beispiel aus meinem Leben.

werte

Wie lebst Du Deine Werte?

Hier ein kleines Beispiel aus meinem widersprüchlichen Repertoires. Eines meiner Werte, von denen mein Verstand überzeugt war, hieß „Freiheit“. 

Unabhängigkeit lag konträr zu dem Wert Sicherheit.  Wie oft hörte ich mich sagen, ich will unabhängig sein und unabhängig leben. 

Mein Leben betrachtet, lebte ich bewusst die Unabhängigkeit, unbewusst die Sicherheit.  Das wollte ich lange nicht wahrhaben und kämpfte an einer Stelle in mir, die nach Balance rief.  Die Schwester der Sicherheit ist Vertrauen.

Hinter meiner „Schein-Unabhängigkeit“ lag der  tiefe Wunsch nach Sicherheit.  Mein Verstand wollte Freiheit und Unabhängigkeit, mein tieferes Bewusstsein wollte Sicherheit. 

Eines meiner beliebten Spiele war dann, andere abzuwerten, wenn mich jemand mit meinen Kellerkindern konfrontierte. Die Sicherheitsmenschen waren mir suspekt. Abwertung hieß das Spiel. daß ich  fleissig spielte.  Das Leben brachte mir die Lektionen und die Erkenntnis,  Sicherheit ist ein Wert, der mir wichtig ist.  Annehmen war der Weg, um die Balance von Freiheit, Vertrauen, Kreativität und Sicherheit zu leben

Es sind die eigenen Widersprüche, die widersprüchlichen Werte zum Ausdruck bringen können. Du, wie auch ich erkennen uns im Spiegel des Gegenübers. Du kannst ab-werten, er-höhen, gering-schätzen, über-höhen, alles beliebte und gängige Wege um die eigenen Kellerkinder zu erkennen. 

Prägungen bestimmen Gefühle und Stimmungen!

Aus Werten können persönliche Prinzipien werden und/oder gesellschaftlichen Normen. Sie werden oft dann bewusst, wenn Du direkt oder indirekt gegen Prinzipien und/oder Normen verstößt. Dann fühlt es sich an, als wenn Du etwas falsch gemacht hast!

Es kann die „falsche Kleidung“ sein, „die falsche Meinung“  oder auch die „falsche Bewegung“ in einer Gruppe? 

Kennst Du das Gefühl? Du denkst, Du bist falsch! Nur zu oft, werten wir uns selbst in solchen Situationen ab.  Ich entspreche nicht der Norm und fühle mich schlecht. Dabei sind es oft nur unterschiedliche Werte und/oder ihre Auslegung. Wir sind geneigt aus der Norm das Normal zu deuten. 

Werte haben Einfluss auf Dein Verhalten, sind Ausdruck Deiner Prägungen und Deines gesellschaftlichen Umfelds. Sie verändern sich im Laufe des Lebens.

 Mit jedem Wert sind Gefühle und Stimmungen verbunden. In diesen Gefühlen und Stimmungen kannst Du die widerstrebenden Werte erkennen.  Das wirkt konfus.

Werte werden unterschiedlich gelebt.

Interessen oder Wert?

Kreativität kann in aktiver Kunst gelebt werden oder in der Vielfalt und Wendigkeit der Gedanken und des Ausdrucks.  Abenteuer kann aktiv in Form von Fernreisen gelebt werden oder an einem Ort in der Erkundung der direkten örtlichen Umgebung. Sicherheit bedeutet für den einen Menschen ein eigenes Haus zu besitzen, für den anderen Menschen verbindliche Beziehungen. Lebensfreude bedeutet immer neue Impulse im Leben zu erhalten oder ganz ruhig sich der kleinen Dinge im Leben zu erfreuen. Die Vielfalt ist gegeben. Aus meiner Sicht ist es wichtig zur Bestimmung der eigenen Werte ein Bewusstsein zu entwickeln, wie Du die Werte lebst. 

In Partnerschaften, in Gruppen, in Unternehmungen, in einer Gesellschaft die auf Werten basiert, sind beide Punkte sehr wichtig. Konflikte die auf grundsätzlich unterschiedlichen Werte basieren, können kaum gelöst werden. Da ist es sinnvoller die dahinter liegenden Interessen zu ergründen. 

Das bietet die bessere Lösung. Ein Interessenskonflikt bringt Kompromisse hervor, ein Wertekonflikt eher nicht. 

Sich der eigenen Werte bewusst zu machen, ist wirklich ein tiefgründiges Verfahren und bringt im Leben Klarheit über das eigenen Denken, Fühlen und Handeln. Die Werte immer mal wieder zu überprüfen, ist sinnvoll und zeigt die Veränderungen auf, die wir erleben.  Unter Umständen führen bewusste Werte auch zu mehr Gemeinsamkeit. 

Wie siehst Du das? Was sind Deine Werte? 

Falls Du Hilfe brauchst in der Bestimmung Deiner Werte, ich bin da und unterstütze. 

Herzlist 

Susanne

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